Zwei Punkte „erkämpft“ und Herbstmeister: Die männliche BI-Jugend.
Foto: Victor Schädel

Am vergangenem Samstag mussten wir das schwierige Auswärtsspiel gegen den Dritten aus Dinklage bestreiten (11:5 Punkte, Torverhältnis +37). In der C-Jugend war dieses Duell maximal ausgeglichen, beide Mannschaften gewannen jeweils auswärts mit 25:22, in der Qualifikation dieses Jahr (siehe Vorbericht) waren wir der glückliche Sieger.

Wir begannen defensiv stark und konnten uns zudem mit Tim auf einen, die ganze Partie über, starken Rückhalt im Tor verlassen. Durch Ballgewinne und schnell vorgetragene Angriffe konnten wir uns so eine 4:1-Führung erspielen (9. Minute). Schon in dieser Phase merkte man den Jungs eine gewisse Nervosität im Angriff an, die sich durch fehlende Entschlossenheit im Attackieren von Freiräumen und generell mangelnde Bewegung („Standhandball“) im Angriff gegen die 5-1 Deckung Dinklages ausdrückte. Fehlpässe und anschließende Gegenstöße erlaubten es dem Gastgeber dann bis zur 14. Minute auf 4:4 auszugleichen, ehe Maik in einer der eher seltenen, bis zum Abnehmer auf Linksaußen, mal zu Ende gespielten Aktionen, mit einem schönen Heber eine sechsminütige Phase ohne eigenes Tor brechen konnte.

Gut lief es aber offensiv auch weiterhin nicht, einzig Marian versuchte aktiv Gefahr auf das Tor des Gegners zu vermitteln, wurde aufgrund fehlender Abspielmöglichkeiten, sobald er zwei Gegenspieler band, allerdings oft zu Verlegenheitswürfen gezwungen, die weitesgehend den Weg in die Arme des großen Dinklager Torwarts fanden, der auch ansonsten viele Bälle hielt. Wir einigen uns hier mal auf den Terminus: „Der Towart hält“ und nicht „es gab klare und immer wieder gleiche Wurfvorgaben des Trainers für die Außen – und Rückraumspieler, die mehrheitlich nicht umgesetzt wurden und deswegen eine schlechte Abschlussquote zustande kam“ … 😉

Das zunehmend körperlichere Spiel, indem wir zu dem Zeitpunkt vor allem aufgrund fehlender Ideen im Angriff, wo eindeutig „Fiedi“, Silas und Max als ballverteilende und 1 gegen 1 starke Optionen fehlten, mit 6:8 zurücklagen, erforderte in einer Auszeit (19.) dann einige Korrekturen: Zum Einen mussten die Jungs eindringlich daran erinnert werden, dass Handball ein Spiel ist, dass auch im Angriff Bewegung beinhaltet und insbesondere, wenn Lasse auch noch einzeln gedeckt wird, Außen und auch Kreis sich aktiv mit als Anspielstationen anbieten müssen. Zum Anderen stellten wir defensiv die körperlich kräftigste Mannschaft auf und mit Timo und Nick, der sich auch als Anspielstation auf 10 Meter anbieten sollte, spielten wir von da an mit zwei Kreisläufern. So gelang es uns das Spiel zur Pause nochmal zu drehen und es ging mit einer 11:10 Führung zum Pausentee.

Nachdem wir uns in der Halbzeit nochmal heiß auf weitere umkämpfte 25 Minuten gemacht hatten, ging es in die zweite Hälfte. Zunächst hielt sich der Zwischenstand mit einem Tor vor für uns (14:13 33. Minute), ehe Dinklage eine Zweiminutenstrafe zum Ausgleich nutzte und anschließend das letzte Mal in Führung ging. Mitentscheidend dann, dass wir eine Überzahl zur erneuten Führung zum 17:15 nutzen konnten, während wir in einer folgenden Unterzahlsituation den Abstand halten konnten (19:17). Bis zum Schluss blieb es dennoch spannend, am Ende übernahm erst Kapitän Lasse, der offensiv für seine Verhältnisse einen eher schlechten Tag erwischt hatte, Verantwortung und traf 30 Sekunden vor Schluss zum 23:22, kurz vor dem Schlusspfiff konnte Tim dann den letzten Wurf, der durch gute Abwehrarbeit aus schlechter Ausgangslage geworfen werden musste, parieren.

Im Anschluss war die Freude erstmal sehr groß. In der sportlichen Nachbetrachtung hat sich das verstärkte Trainieren der Abwehrarbeit auf den Halbpositionen in den letzten Wochen ausgezahlt, wo sich im Vergleich zu vorher Timo und „Jordan“ gut angestellt haben und Maik und Nick richtig stark waren. Außerdem wichtig, dass Malte zur rechten Zeit aus seinem Formtief herausfand, indem er nach vierwöchigem Amerikaaufenthalt im Oktober steckte, und die Erkenntnis, dass wenn offensiv spielerisch mal so wirklich gar nichts gelingt, wir starken Willen und Körpereinsatz gezeigt haben und letztlich auch erfolgreich „Handball kämpfen“ können. (Das sollte natürlich eher Ausnahme bleiben.)

So beschließen wir das Jahr 2019 mit dem torarmsten Spiel unserer bisherigen Spielzeit. Mit 16:0 Punkten und 275:202 Toren führen wir die Tabelle der Landesliga West an und dürfen uns absolut verdient „Herbstmeister“ nennen. Den Platz an der Sonne wollen wir natürlich nicht mehr hergeben, dafür heißt es bald dann wieder weiter zu schwitzen… in der Rückrunde erwartet uns doch unter Anderem das schwerste Auswärtspiel der Saison gegen die SG Lingen/Lohne.

Auch hinter dem Team steht ein starkes Team!
Foto: Victor Schädel

Ein Dank an dieser Stelle an die vielen Eltern, Geschwister, Freunde, Großeltern etc. für die großartige Unterstützung während, vor und bei den Spielen, den vielen Stunden im Auto, die auch sicher mal nötige Motivationsfindungs- und Aufbauhilfe daheim und vieles Mehr. Danke!

Es spielten: Tim Kosubek (TW), Ole Pollmann (TW), Silas „Jordan“ Heller, Lasse Gerres (4 Tore), Malte Künnemeyer (4/3), Timo „Maschine“ Beckmann (1), Timo „Manni“ Walhorn (3), Benedict „Feuer“ Andres, Nick Schädel (5/2), Maik Emmich (2), Marian Nieberg (4) auf der Bank Silas Steinke, Friedrich „Fiedi“ Goldmeyer (beide verletzt), Benedikt Niemann (MV)

mBI – Knapper Sieg in Dinklage