HSG Osnabrück verordnet sich vorerst bis 20. Februar Pflichtspielpause

Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Sportler*innen – Zeichen von Rücksicht und Respekt

Vorerst bis einschließlich Sonntag, den 20. Februar haben sich die Mannschaften der Handballspielgemeinschaft, kurz: HSG, Osnabrück geschlossen eine Spielpause verordnet. Die Gründe sind vielfältig, haben ihr Ursache aber allesamt in der rasanten Entwicklung der Corona-Fallzahlen im Zusammenhang mit der Omikron-Variante des Corona-Virus. Abgesagte Spiele sollen allesamt nachgeholt werden.

Mit dieser gemeinsamen Grundsatzentscheidung erlaubt sich die HSG Osnabrück ausdrücklich kein Urteil darüber, ob die Fortsetzung des Spielbetriebs in den Ligen des Handball-Verbandes Niedersachsen und seiner Regionsverbände unter den gegebenen Umständen zu verantworten ist oder nicht. Dass die individuellen Meinungen zu eben dieser Frage vielfältig sind und mitunter sehr weit auseinanderdriften zeigt den Verantwortlichen der HSG aber besonders eines: Weiterhin sind viele Fragen um die individuellen, aber vor allem auch gesamtgesellschaftlichen Risiken, die die Omikron-Welle mit sich bringt nicht abschließend geklärt, was zu einem spürbar großen Maß an Verunsicherung bei vielen Sportler*innen führt. An dieser Stelle sieht sich die HSG Osnabrück in der Pflicht, die Verantwortung für das Schaffen sicherer und klarer Verhältnisse zu sorgen, um so die eigenen Sportler*innen vor dem moralischen Dilemma zu schützen, aus Pflichtgefühl gegenüber den eigenen Mitspieler*innen mit einem schlechten Gefühl an einem Handballspiel teilzunehmen.

Handball ist ein Mannschaftssport und die eigene Gesundheit aber vor allem auch die Gesundheit der Mitmenschen das höchste Gut. Rücksicht und Respekt sind dabei Werte, die den Mannschaftssport prägen und den Teamgeist bilden. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung der HSG Osnabrück auch Respekt gegenüber denjenigen, die unter den aktuellen Umständen aus nachvollziehbaren Gründen (noch) nicht bereit sind, in ihrer Freizeit Amateur-Kontaktsport zu betreiben. Denn trotz allen Ehrgeizes und aller sportlichen Ambitionen handelt es sich bei den Sportler*innen der HSG Osnabrück zu 100% um Freizeitsportler*innen, was gleichsam bedeutet, dass sich der Sport der Familie und dem Beruf unterordnet – unter den gegebenen Umständen mehr, denn je. So ist auch der Trainingsbetrieb derzeit vollständig freiwillig und oft in kleineren, wie festen Gruppen sowie in geringerem Umfang organisiert.

Auch wenn der HSG Osnabrück bewusst ist, dass der Verzicht auf die Teilnahme an Handball-Pflichtspielen das Infektionsgeschehen sehr sicher nicht maßgeblich beeinflussen wird, so kann damit doch ein kleiner individueller, gesellschaftlicher Beitrag geleistet werden, der helfen kann, dass weniger Menschen gleichzeitig erkranken, dass daraufhin weniger Meschen gleichzeitig in Krankenhäusern oder auf Intensivstationen behandelt werden müssen und weniger Menschen versterben – nicht nur an Corona, sondern vielleicht auch, weil sie wegen der Vielzahl an Corona-Patienten im Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung eine schlechtere medizinische Versorgung erfahren, als üblicherweise. Ebenso möchte die HSG Osnabrück das Risiko minimieren, dass sich die eigenen Sportler*innen im laufenden Spielbetrieb infizieren. Jeder einzelne schwere Verlauf – so unwahrscheinlich er auch sei – der verhindert werden, ist in den Augen der HSG Osnabrück die Entscheidung zur Spielpause wert.

HSG Osnabrück verordnet sich vorerst bis 20. Februar Pflichtspielpause