– Heimsieg gegen Melle nach grandioser Aufholjagd –
Am Ende waren sich alle Osnabrücker einig: Das Ergebnis zählt. Und das hatte den Spielverlauf bis zur Mitte der zweiten Halbzeit auf den Kopf gestellt. Im Nachhinein betrachtet, stellt sich das Spiel gegen die HSG Grönegau-Melle zudem mehr oder weniger als Zusammenfassung der letzten Wochen dar: Einem schwachem Start und einem weiteren Leistungseinbruch zu Beginn der zweiten Hälfte folgte letztlich eine Leistungssteigerung.
Wir kamen denkbar schlecht ins Spiel und lagen schnell mit 0:3 bzw. 3:6 hinten. Vor allem mit unserem Angriffsspiel konnten wir nicht zufrieden sein. Oftmals trafen wir die falschen Entscheidungen: Entweder nahmen wir uns so Würfe, obwohl ein Abspiel die bessere Option gewesen wäre, oder genau anders herum. Nur mit Mühe konnten wir bis zur Halbzeit in Schlagdistanz zu den Mellern bleiben (Halbzeitstand: 8:12). Klar war, dass es einer Leistungssteigerung bedurfte, um die zwei Punkte in Osnabrück zu behalten. In der Halbzeitpause besprachen wir die schlechte Auswahl unserer Wurfgelegenheiten und nahmen uns vor, dies in der zweiten Hälfte des Spiels zu verbessern.
Die Umsetzung der guten Vorsätze schlug nicht fehl, sondern fand zunächst gar nicht statt: Hastige Abschlüsse und weitere falsche Entscheidungen luden die Meller dazu ein, über die Stationen 8:14, 9:15 und 9:17 (!) eine (vermeintliche) Vorentscheidung bereits in der 7. Minute nach Wiederanpfiff herbeizuführen. Berechtigterweise brachte dies auch unseren Trainer auf die Palme. In den darauf folgenden 7 Spielminuten entwickelte sich jedoch ein schleichender Wandel des Spiels. Während die Meller sich ihres Sieges wohl bereits etwas zu sicher waren, fanden wir endlich den richtigen Zugriff im eigenen Abwehrspiel und brachten Vorne die Bälle im gegnerischen Tor unter, obwohl wir nicht unbedingt eine bessere Chancen- und Wurfauswahl trafen – die Dinger waren dann einfach nur drin. Über die Stationen 11:17 und 15:18 war das Spiel in der 46. Minute wieder völlig offen. Die Meller wirkten nun zunehmend verunsichert und wir befanden uns natürlich in einem Mentalitätshoch. Dieser zu unseren Gunsten gekippten positiven Stimmung konnte die HSG Grönegau-Melle trotz Auszeit nichts mehr entscheidend entgegenstellen. So schafften wir es in der 55. Spielminute den Spielstand das erste Mal im gesamten Spielverlauf (!) auszugleichen und sodann sogar mit zwei Toren in Führung zu gehen. Melle gelang es zwar nochmals den Ausgleich zum 24:24 zu erzielen. Doch der Spielverlauf der zweiten Halbzeit hatte es bereits vorgezeichnet: Heute musste man bis zur aller letzten Sekunde wach bleiben. Und das Momentum stand auf unserer Seite. So verhinderte auch unsere Unterzahl in den letzten zwei Spielminuten nicht mehr, dass Hendrik drei Sekunden vor Schluss den alles entscheidenden Siegtreffer zum 25:24 markierte! Geil!
Mit dem Ergebnis können wir mehr als zufrieden sein und die Stimmung zum Ende der zweiten Halbzeit war einmalig. Jedoch haben wir uns vorgenommen, im Training weiter an unseren Entscheidungen im Angriffsspiel zu arbeiten. Denn dies war ein offensichtliches Manko in unserem Spiel.
Für die HSG Osnabrück II spielten (und trafen): Philipp Deininger (1), Lucas Bögeholz (7), Florian Hafer (1), Hendrik Wiltmann (4), Thomas Stermann (6), Yannis Münnich, Julian Meyer (TW), Matthias Hülsmann (TW), Niklas Avermann (1), Thomas Eik (2), Marius Hansel, David Schweer (1), Lukas Schweer (2); Christian Andres (MV), Henning Borgstädde (MV), Thorben Hasse (MV).