Nachdem wir vergangene Woche Tabellenführer Cloppenburg die erste Niederlage zufügen konnten, rechneten wir uns auch gegen den 3. aus Harpstedt Chancen aus. Ohne den kranken Maik und Lukas, der auf einem Mehrtagesausflug weilte, gingen wir ins Spiel.

Anscheinend waren die Jungs zu Beginn des Spiels (eigentlich während der gesamten ersten Halbzeit) überall mit ihren Gedanken, aber noch nicht auf dem Spielfeld. Diese Konzentrationsschwäche nutzte unser Gegner eiskalt und lag dementsprechend zur Halbzeit verdient mit 20:11 vorn. Zu oft konnten Gegner ohne Begleitung einlaufen, sich im 1 gegen 1 problemlos durchsetzen, weil die Jungs zu spät in die Zweikämpfe kamen (wohlgemerkt ohne das unsere Abwehr vorher irgendwie in Bedrängnis kam) oder sich grundsätzlich falsch positionierten. Offensiv kamen wir zwar zu einigen Chancen, die allerdings seltenst den Weg ins Tor fanden, obwohl sich der gegnerische Torwart meist schon in eine Ecke begab bevor unsere Jungs geworfen hatten und so mit etwas Übersicht eigentlich das Torewerfen einfach gewesen wäre. Passend dazu legten wir dem Gegner auch noch 4 Tempogegenstöße auf. Einzig eine leichte Stabilisierung gegen Ende der Halbzeit verhinderte einen noch größeren Rückstand, nach 11 Minuten stand es schließlich schon 3:12 aus unserer Sicht…

Starke Konzentrationsschwankungen sind mit 13-14 Jahren normal – auch wenn es einen „auf die Palme bringen“ kann, so muss man als Jugendtrainer damit umgehen können – , aber schon beim Gang in die Kabine wurde lautstark nur über den schlechten Ball, die Schiedsrichter und wahrscheinlich auch über das schlechte Wetter gemeckert und zumindest verbal nicht ansatzweise die eigene Leistung als Grund für den hohen Rückstand in Betracht gezogen, weshalb es in der Kabine richtig laut wurde. Wichtig in dem Zusammenhang ist meine eigene Jugendphilosophie zu kennen, die sich kurz zusammenfassen lässt: Selber den Mut haben Spielentscheidungen zu treffen und bei fehlerhaften Entscheidungen das nächste Mal in einer ähnlichen Spielsituation die Richtige treffen. Entscheidend dabei ist natürlich das Eingestehen von Fehlern: Wenn man diese nicht (an)erkennt, kann man auch nicht am Verbessern der Entscheidungsfähigkeit arbeiten!

Nachdem in der Pause entsprechend jeder Einzelne 2-3 Situationen geschildert bekam, wo derjenige besser hätte agieren können/müssen und die Jungs ihre „Alibis“ für das schlechte Spiel entsprechend um die Ohren gepfeffert bekamen, ging es mit dem Plan, durch schnelles Spiel, welches im erstem Durchgang nicht stattfand,  den Rückstand aufzuholen in die 2. Hälfte. Und siehe da, durch eine gänzlich andere Körpersprache in der Abwehr und direkten Wegen zum gegnerischem Tor stand es in der 32. Minute nur noch 21:17. In der Folge zeigte der Tabellendritte uns dann, dass sie sich den Vorsprung nicht so einfach nehmen lassen und es blieb immer bei 4-5 Toren Abstand, dies auch aufgrund einer noch immer nicht guten Abschlussquote unsererseits. Am Ende versuchten wir es nochmal mit einer sehr offensiven 1:5-Deckung, die nicht von Erfolg gekrönt war und wir letztlich 2-3 Tore zu hoch aber verdient mit 33:25 unterlagen.

Die Jungs konnten trotz oder gerade aufgrund der Niederlage aber sicher etwas für die kommenden Spiele und Jahre lernen und waren auf der Rückfahrt nach dem Genuss von Cola, die Holger (Phillips Vater) nach einer leichtsinnigen Wette vor dem Cloppenburgspiel zur Verfügung stellte, und „Fastfooddelikatessen“ schon wieder bester Laune und unterstützten anschließend die mC2 und Mitspieler „Fiedi“, der allerdings für Gegner Westercappeln auflief, bei ihrem Spiel im Raspo sogar etwas zu lautstark und enthusiastisch von der Seitenlinie 😉

Es spielten: Tim (TW), Ole (TW), Silas, Max, Malte, Lasse, Timo B., Timo W., Benedict, Marian, Phillip, Tim, Friedrich

 

 

MJC I – HSG Harpstedt/ Wildeshausen