Am 25.02. mussten wir uns auf den Weg nach Meppen machen, um gegen den noch sieglosen Tabellenletzten zu spielen. Allerdings galt es diesen Gegner nicht zu unterschätzen, da sie in diesem Kalenderjahr viele Spiele nur sehr knapp verloren haben und wir andererseits trotz des kämpferisch starken Spiels gegen Lingen nur 2 Tage zuvor auch dort eigentlich zu viele (einfache) technische Fehler gemacht hatten.
Unseren Jungs war am Sonntagmorgen von Anfang an eine gewisse Trägheit bzw. Unkonzentriertheit anzumerken, die Meppen durch 1 gegen 1 Situationen oder relativ unbedrängt von 9m zu einfachen Toren nutzen konnte. Auf der anderen Seite gelangen uns zwar meist ähnlich simpel herausgespielte Tore, allerdings verloren wir schon in dieser Phase viel zu oft durch Fangfehler oder Pässe ins Nichts den Ball (19. Minute 11:11). Kurz vor Schluss der ersten Hälfte toppten wir die bisherige Fehlerleistung nochmals und Meppen gelang es in Unterzahl (!) ein Halbzeitergebnis von 13:15 aus unserer Sicht zu erzielen, wobei Ole mit einigen Paraden noch Schlimmeres verhinderte.
Zu Beginn der 2. Halbzeit waren die Jungs anscheinend erwacht und konnten durch Tempogegenstöße den Rückstand schnell negieren (26. 15:15), aber zwei anschließende Fehlpässe in der Vorwärtsbewegung ließen die Hoffnung bei den mitgereisten Zuschauern – u.A. unser verletzter „Becks“ (Timo B.) – wieder schwinden. Es entwickelte sich trotz gelegentlicher technischer Fehler unsererseits eine sehr knappe Partie, mit leichtem Vorteil auf Meppener Seite (34. 19:20). Dann folgte eine Phase die den Bock eigentlich für uns hätte umstoßen müssen: Tim hält zwei Siebenmeter in Folge und Malte gelingt der Führungstreffer zum 21:20 und wenig später bekommt deren bester Torschütze nach 3*Zweiminuten die rote Karte (40.). Was zunächst aber wie Schwächung klingt, machte Meppen am heutigem Tage sogar stärker. Während das Spiel des Gegners zuvor sehr zentral geprägt war, wurden jetzt alle gegnerischen Spieler torgefährlich, was wir aufgrund von vielen individuellen Fehlern im 1 gegen 1, nicht verteidigt bekamen, wobei dem Gegner scheinbar im „Flow“ auch Dinge gelangen, die ihnen wohl in der bisherigen Saison meist nicht gelungen sind. Bezeichnend für das extrem unkonzentrierte Spiel aus unserer Sicht wohl auch die letzten 90 Sekunden: Im TeamTimeOut stellten wir auf eine Manndeckung um, die ohne Foul zu schnellem Ballgewinn führen sollte, damit wir den Rückstand noch egalisieren können. Dann, Anpfiff und der erste Gegner wird an der Mittellinie gefoult und im Anschluss laufen zwei unserer Jungs zurück zum 9-Meter, sodass die Zwei nun freistehenden Gegner im Zusammenspiel frei den entscheidenden Treffer erzielen… am Ende unterliegen wir verdient mit 28:30.
Nun ist dieser Bericht aus unserer Sicht geschrieben und man muss anerkennen, dass Meppen sich seit der Hinrunde deutlich verbessert hat und zurecht auf Landesliganiveau spielt, trotzdem hätten wir dieses Spiel in „Normalform“ gewinnen müssen. Neben sehr vielen technischen Fehlern, wohlgemerkt nicht in Drucksituationen sondern freistehend, war weder in der Abwehr noch im Angriff wirklich der Wille dieses Spiel gewinnen zu wollen, zu spüren. Als Grund für die Niederlage muss man daher die Einstellung, dieses Spiel schon gewonnen zu haben, bevor es gespielt wurde, heranziehen. Dies hat natürlich niemand in irgendeiner Weise geäußert, aber dieser Gedanke war sichtlich im Hinterkopf der Jungs, wobei ich natürlich auch mich mit in die Kritik mit einbeziehe, da es mir nicht gelungen ist, die Jungs vor dem Spiel eindringlich genug zu warnen.
Nach dem Spiel hätte man für einige Zeit in der Kabine selbst eine zu Boden gleitende Feder hören können – so still habe ich diese lebhafte Truppe noch nicht erlebt. Es bedurfte dann keiner großen Worte meinerseits, um die Botschaft immer 100% zu geben, unabhängig vom Gegner, zu vermitteln. Für die Entwicklung der Jungs war diese Niederlage – gerade im Hinblick auf die in wenigen Wochen beginnenden Qualifikationen für C- und B-Jugend, die deutlich wichtiger als ein Saisonspiel sind – daher vermutlich mehr Wert als jeder Sieg, da man so eine unnötige Niederlage einmal selber erlebt haben muss, um in Zukunft dieses bescheidene Gefühl nie wieder erleben zu wollen!
Es spielten. Tim (TW), Ole (TW), Silas, Lasse, Malte, Timo W., Benedict, Marian, Maik, Phillip, Lukas, Tim