Nach der recht souveränen Landesligaqualifikation, in der wir uns in der 1. Runde nur den starken Mellern geschlagen geben mussten, war es schwer,  die Leistungsstärke der Jungs im Vergleich zu den anderen Mannschaften einzuschätzen. Nach den ersten 4 Spielen und 4 teils auch deutlichen Niederlagen fanden wir uns dann tatsächlich am Tabellenende wieder, obwohl wir meist mithalten konnten. Nach Saisonende muss man allerdings konstanieren, dass uns der Spielplan nicht ganz so gewogen war: Unsere ersten Gegner waren nämlich die Mannschaften, die auch im Abschlusstableau oben stehen (Dinklage 4., Harpstedt 3., Lingen 2. und Cloppenburg 1.). Angesichts von 8 Jungs des jüngeren Jahrgang aus der D, 5 aus der alten C2 und nur mit Silas und Lasse, die bereits eine Saison auf diesem Niveau gespielt hatten, vielleicht nicht die dankbarsten Auftaktgegner 😉  Nachdem die Jungs sich aber an das deutlich körperbetontere Spiel gewöhnt hatten, kamen die ersten Erfolge gegen Oldenburg, Meppen und Wilhelmshaven II. In Jever wäre trotz 25 Minuten Tiefschlaf in der Abwehr (Halbzeit 12:19) ebenso mehr möglich gewesen (42. Minute 25:26, Endstand 25:29), wie bei der unglücklichen Niederlage in Georgsmarienhütte (26:27).

Die Hinserie endete somit bei 6:12 Punkten (Torverhältnis 224:237) auf dem 8. Platz, punktgleich mit gleich zwei anderen Mannschaften. Nicht chancenlos in den anderen Partien wollten wir in der Rückrunde natürlich mehr.

Die erste Chance gegen Dinklage nutzten wir dann auch gleich und kehrten das Hinspielergebnis um (25:22). Die weitere Rückrunde nach den Winterferien lässt sich wohl nur als Extrem bezeichnen: Extrem nervenaufreibend für alle Zuschauer und extrem schwankend in der Konzentration/ Leistung, die Pubertät lässt grüssen. So starteten wir mit einem knappem, aber verdientem Sieg gegen den zuvor ungeschlagenen Meister aus Cloppenburg (29:28) und verloren 7 Tage später (ebenso verdient) nach einer ganz schwachen 1. Halbzeit gegen den Tabellendritten aus Harpstedt (26:33). Gegen starke Oldenburger wechselten sich dann auf beiden Seiten Licht und Schatten ab und nach einem 7:0 Lauf innerhalb von 6 Minuten unsererseits, kam ein 5:1 Lauf des Gegners in 5 Minuten (alles in den ersten 15 Spielminuten).  Nachdem sich beide Mannschaften stabilisierten trennten wir uns leistungsgerecht 26:26. Gegen Jever verpassten wir zu punkten (33:34), im Wesentlichen, weil einer starken Offensivleistung, der spielerisch wohl besten der Saison, eine schwache Chancenverwertung und sehr schwache Abwehrleistung gegenüberstanden. Kurz darauf schafften wir einen kämpferisch starken Sieg gegen den Zweiten aus Lingen (29:27) und verloren zwei Tage später als einzige Mannschaft in dieser Saison gegen den Letzten aus Meppen (28:30), wodurch wir unsere Chance auf den 4. Platz zunichte machten.  Zum Ende gelangen uns dann noch knappe Siege in Wilhelmshaven (28:27) und gegen Georgsmarienhütte (32:29).

In der Rückrunde konnten wir uns mit 11:07 Punkten (256:256) im Vergleich zur Hinrunde auch ergebnistechnisch deutlich steigern, wobei wir gegen den 1., 2. und 4. der Endtabelle gewannen, aber 5 mögliche Punkte gegen den 10., 8. und 5. liegen ließen, die uns trotz 6 Niederlagen in der Hinrunde noch auf den 4. Platz gehoben hätten. So wurden wir am Ende guter 6., eine super Leistung auch weil mit Malte und Lasse, die beiden „Leitköpfe“ auf dem Feld, rund ein Drittel der Saisonspiele nicht mitmachen konnten.

Neben den handballerischen Fortschritten ist es besonders erfreulich, dass sich die Jungs jahrgangsübergreifend über den sportlichen Aspekt hinaus gefunden haben. Bei allem vorhandenem Ehrgeiz und Siegeswille haben sie dabei nicht nur kommentarlos akzeptiert, dass – zu dem Zeitpunkt – Leistungsschwächere Spielanteile bekamen, sondern diese bestmöglich von der Seite unterstützt und andersherum, Diejenigen mit weniger Spielanteilen, die Jungs auf dem Platz angefeuert und mitgefiebert – wenn auch nicht immer so lautstark wie es unser „Motivationsmonster“ Max tut 😉

Für Statistiker:

  •  Mit 480 geworfenen Toren stellen wir den zweitbesten Angriff der Liga, mit 493 Gegentoren aber auch die     drittschlechteste Abwehr (wobei aufgrund unserer Spielidee vom Tempohandball natürlich vergleichsweise viele Angriffe für beide Seiten zustande kamen)
  • Lasse ist mit 9,31 Toren pro Spiel (121 in 13 Spielen) der drittbeste Spieler in dieser Kategorie, berücksichtigt man nur Feldtore sogar der Beste (!)
  • Malte hat mit 91,67% (22 von 24) verwandelten Siebenmetern die zweitbeste Quote von Denen mit mindestens 15 Versuchen
  • 8 Jungs haben mindestens 20 Tore geworfen, Tim und Friedrich mit jeweils 18 nur knapp weniger
  • Torwart-Tim hat kein Spiel verpasst, bei den Feldspielern war Phillip mit 17 von 18 Spielen der Dauerbrenner
  • Rechnet man Till und Jannis hinzu, die jeweils ein Spiel ausgeholfen haben, kommen wir auf 15 verschiedene Torschützen in dieser Saison
  • Wir hatten mit 8 Jungs Jahrgang 2004 (wenn man die „Ein-Spiel-Einsätze“ von Till und Jannis hinzuzählt sogar 10) die mit Abstand meisten „Jungen“, mehr als der doppelte Ligaschnitt (3,8 Spieler jüngerer Jahrgang) und stellten dementsprechend auch die jüngste Mannschaft der Landesliga
  • Keine Statistik, aber unbestritten: Während alle Jungs gute bis sehr gute Fortschritte gemacht haben, hat Torwart-Tim den größten Sprung gemacht. Vor ziemlich genau einem Jahr habe nicht nur ich ihm die Landesliga eigentlich nicht zugetraut; durch beispielhafte Einstellung und einer gehörigen Prise positiver Verrücktheit, die im Handballtor nunmal von Nöten ist, bildete er dann schon in der Qualifikation mit Ole ein – nach wie vor – starkes, harmonisches Duo, war spätestens in der Rückrunde einer der drei besten Torhüter der Liga und wurde sogar von Timm eingeladen gelegentlich bei der 1. Herren mitzutrainieren. Eine Entwicklung, die besonders ist, aber es liegt durchaus im Möglichen, dass Ole in seinem 2. Jahr C-Jugend diese noch toppen kann – worüber sich Tim dann wiederum wohl am meisten freuen würde 😉

Die Spielzeit mit den Jungs hat mir bei aller Anstrengung, die hormongesteuerte 13- bis 15-jährige Jungs mit sich bringen, großen Spaß gemacht. Ein Dank an dieser Stelle an die Eltern, die die Jungs immer wieder zum Training fahren, sich auch kurzerhand bereiterklären nach Wilhelmshaven oder sonstwo hin zu tuckern, bei den Spielen emotional, aber stets fair anfeuerten und die Jungs in ihrem Hobby auch in allen anderen Bereichen unterstützen, das macht es mir sehr leicht! Danke!

Es spielten: Tim (TW), Ole (TW), Silas, Max, Lasse, Malte, Timo B., Timo W., Benedict, Marian, Maik, Phillip, Lukas, Friedrich, Tim

 

MJC I – Saisonrückblick