– „Platz drei sichern“ –

Eicken zum Derby in Osnabrück – HSG Osnabrück positioniert sich gegen Rassismus

Es hätte ein echtes Top-Spiel werden können. Eines, das über Wohl und Wehe im Aufstiegsrennen entscheidet. Doch nachdem die Eickener Spvg. unter anderem bedingt durch den langfristigen Ausfall von Kreisläufer Albert Brack bereits früh in der Saison den Kontakt zur Tabellenspitze verlor, ist der HSG Osnabrück durch vier Niederlagen aus den letzten sechs Spielen dasselbe wiederfahren.

Zuletzt oft glücklos mit ihrem Team: Osnabrücks Christian Bolte (links) und Mirco Wolter. Foto: Martin Köchert.

Tabellarisch ist das aus Osnabrücker Sicht letzte Derby der Saison somit beinahe zu einer Randnotiz verkommen. Dennoch birgt die Partie gegen den Lokalrivalen einiges an Brisanz. Zum einen wäre da die Prestigeträchtigkeit der Begegnung zu nennen. Immer wieder lieferten sich die Kontrahenten in den letzten Jahren teils mehr, teils weniger enge Auseinandersetzungen – zumeist mit dem besseren Ende für die ESV. Für den objektiven Betrachter dürfte jedoch feststehen: Nie war der Unterschied im Leistungsvermögen in den vergangenen Spielzeiten so gering, wie in der laufenden. Für die formschwachen Hasestädter kommt das Derby somit ein wenig zur Unzeit, da der Gegner zudem zuletzt zurück in die Spur gefunden zu haben scheint und fünf seiner letzten sechs Partien für sich entscheiden konnte. Auf Osnabrücker Seite indes mussten nach der jüngsten Niederlage in Friesoythe alle verbliebenen Resthoffnungen auf den Aufstieg zu Grabe getragen werden. Eine Situation, die einerseits das Risiko birgt, dass die Spannung nun vollends verloren geht – es droht gar noch der Absturz ins Mittelfeld der Liga. Einen Effekt, den HSG-Coach Timm Dietrich gemeinsam mit seinem Team unbedingt verhindern will. Vielmehr beschwört er die Chance, die sich aus der neuen Lage ergibt: „Wir wollen die Saison unbedingt seriös zu Ende spielen. Das Thema Aufstieg ist endgültig abgehakt. Somit haben wir kaum noch etwas verlieren und wollen und können uns voll auf uns konzentrieren.“

Gegen die wiedererstarkte Eickener Spvg. hofft man in Osnabrück auf eine Leistungssteigerung, die es erlaubt, einen der stärksten Gegner der Liga in die Bredouille bringen zu können. Dabei wird es einmal mehr auf die richtige Einstellung ankommen, ist sich Dietrich sicher: „Wir werden nur bestehen können, wenn wir über die gesamte Spielzeit den Willen aufbringen, in jede Spielsituation mit 100% unseres Vermögens und voller Überzeugung zu bestreiten“. Eine Meinung, die auch Torwart Sebastian Siebert teilt: „Auch wenn die ersten beiden Plätze außer Reichweite sind, gibt es keinen Grund, die Saison für beendet zu erklären. Wir müssen jetzt versuchen, den dritten Platz zu sichern.“ Eine Platzierung, die vor der Saison sicher als Erfolg gewertet worden wäre, sich angesichts des Saisonverlaufs und der zwischenzeitlich außerordentlich günstigen Ausgangssituation derzeit in Osnabrück eher enttäuschend anfühlt. Gegen Eicken geht es somit unabhängig vom Endergebnis auch darum, dieses Gefühl mit einer guten Leistung wieder aufzuwerten. Auf dem Weg dorthin hat man in der Hasestadt zudem berechtigte Hoffnung auf eine Entspannung der Personalsituation, standen beim Gastspiel in Friesoythe streckenweise nur zwei Feldspieler zum Wechsel zur Verfügung.

Angeworfen wird am kommenden Samstag, den 14. April um 18 Uhr in der OSC-Halle. Im Rahmen der Partie wird außerdem auf Initiative der ersten Herrenmannschaft der HSG eine Anti-Rassismus-Aktion stattfinden, mit der die HSG Osnabrück für einen fairen, von Ressentiments freien Umgang in Sport und Gesellschaft werben möchte. Hierfür werden vor und während des Spiels in der Halle T-Shirts angeboten werden. Ein möglicher Überschuss aus den Einnahmen kommt der Jugendarbeit der HSG zugute. Alle Gäste sind herzlich eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.

1. Herren – „Platz drei sichern“