„Es waren immer tolle Mannschaften“
Wolfgang Münnich hängt nach 45 Jahren seine Handballschuhe an den symbolischen Nagel
Es sind wahrlich große Fußstapfen, die Wolfgang Münnich als Handballer bei der HSG Osnabrück hinterlässt. Beim Osnabrücker SC, einem der drei Stammvereine der HSG, mit den Handballspielen begonnen, blickt er auch fast ein halbes Jahrhundert Handball als Spieler und Funktionär in einem Verein zurück, den er mit Fug und Recht „seinen Verein“ nennen dürfte.

Ein Teil dieses Handball-Lebens, nämlich das des Spielers Wolfgang Münnich, ist seit dem vergangenen Sonntag nun Geschichte. Begonnen hat es 1973 auf dem alten Ascheplatz des OSC. Eigentlich hätte der damals Zehnjährige nach heutigen Maßstäben in der E-Jugend spielen müssen, aber „eine E-Jugend kannte man damals noch gar nicht“, sagt Münnich, der sich deshalb direkt bei den „Großen“ in der D-Jugend durchsetzen musste. Im Seniorenbereich angekommen, endete seine erste Spielzeit gleich mit einem Abstieg. „Ob es an mir lag?“, fragt er heute mit einem Lachen. Wir sagen: Nein, lag es sicher nicht. Ein Blick in die Statistik weiß diese These zu bestätigen, denn schon drei Spielzeiten später ging es wieder hoch, 1989 sogar ein weiteres Mal beim Aufstieg in die Verbandsliga.

„Von der zweiten bis zur fünften Herren war alles dabei“, zieht Münnich in der Retrospektive ein Fazit über die vielen weiteren Handballjahre, die noch folgen sollten und in denen er vier weitere Auf- und fünf weitere Abstiege erleben durfte und musste. Am Sonntag, den 13. Mai 2018 trat er schließlich nach insgesamt 45 Jahren Handball eine letztes Mal mit seiner Mannschaft, der aktuellen vierten Herren der HSG, gegen die zweite Mannschaft des VfL Bad Iburg an. Für einen Sieg sollte es beim 12:21 leider nicht reichen, doch das sollte nur Nebensache sein.
Bereits vor der Begegnung wurde Wolfgang Münnich gleich von mehreren Seiten die Ehre zuteil, die ihm nach einer solch langen Zeit auf dem Feld gebührt. Hatte ihm die Mannschaft bereits im Vorfeld ein Sondertrikot vorbereitet, auf dem die „Handball-Evolution“ von 1973 bis heute zu sehen war, waren mit Fabian Siebert und Mathias Wygold auch zwei Mitglieder des aktuellen Vorstands erschienen und überreichten Wolfgang Münnich einen Gutschein für den Besuch beim HSG-Kooperationsverein TSV Hannover-Brugdorf sowie symbolisch einen großen Nagel, in der Hoffnung, dass er für die Schuhe, die solche große Fußstapfen hinterlassen haben, groß genug sei, um sie an ihn zu hängen.
Doch Wolfgang Münnich wäre nicht er selbst, wenn er das Kapitel HSG nun vollends abschließen würde. Ganz im Gegenteil wagt er neben einem Dank an seine vielen Weggefährten gleichsam einen Ausblick: „Ich weiß nicht mit wie vielen Mitspielern ich gespielt habe aber es hat immer Spaß gemacht und es waren immer tolle Mannschaften. Danke für die schöne Zeit als Spieler! Als Mitarbeiter der HSG bleibe ich weiter tätig und freue mich, die HSG in einigen Bereichen unterstützen zu können. Auch das macht viel Spaß.“ Auch wir sagen: Wolfgang danke für alles und das, was noch kommen mag!
