– Osnabrück verliert umkämpftes Derby –

„Solides Auswärtsspiel“ reicht nicht – HSG verliert Boden im Aufstiegsrennen

„Ein solides Auswärtsspiel“, bescheinigte Osnabrücks Trainer Timm Dietrich seiner Mannschaft nach deren Gastspiel beim TV 01 Bohmte. Dass es trotz guter Arbeit in der Deckung dennoch nicht reichte, um das Spiel für sich zu entscheiden, sei unter anderem der „nicht ausreichenden Chancenverwertung“ geschuldet, wie Osnabrück sechs Mal erfolgreicher Außenspieler Malte Fallenbeck anfügte. In einem Spiel, das lange sprichwörtlich Spitz auf Knopf stand, setzte sich die in den entscheidenden Momenten etwas glücklichere Mannschaft am Ende hauchdünn mit 26:25 durch – es sollte die aus Bohmte sein.

Gegen Bohmte mit sechs Treffern bester HSG-Schütze: Malte Fallenbeck. Foto: Martin Köchert.

Mit Abwehrchef Maximilian Große Wördemann und dem gegen Oldenburg 15-fachen Torschützen Jan Wendte fehlten der HSG am vergangenen Samstag gleich zwei wichtige Akteure beim Derby im Nordkreis. Ebenfalls anders als zuletzt nicht mit an Bord waren Johannes Frostmann und Mathias Wygold. Für diese vier standen Thorben Hasse, Philipp Röttges, Johannes Rüschen und Béla Mokrys im Osnabrücker Kader. Den besseren Start in die Partie erwischten zunächst die Hausherren, bei denen sich Spielmacher Jan-Ruven Brune mit insgesamt acht Torerfolgen besonders stark präsentierte. Konnte die Dietrich-Sieben bis in die 10. Minute noch jeden Rückstand rasch kompensieren (4:4), war es der TV 01, der sich zur Mitte der ersten Halbzeit bis zum 7:4 erstmals auf drei Treffer absetzen konnte. „Spielerisch haben wir es nicht schlecht gemacht. Wir haben im Vorfeld der Partie oft darüber gesprochen, dass wir den Ball viel und schnell laufen lassen müssen, damit der Gegner unser Spiel nicht so oft zum Stehen bringen kann. Das ist uns auch über weite Phasen der Partie besser als zuletzt gelungen“, weiß HSG-Coach Timm Dietrich um einen der Faktoren, der sein Team schon im ersten Durchgang in der Partie hielt und dafür sorgte, dass der Rückstand bis zum Seitenwechsel beim 12:10 in der Kategorie „auf Schlagdistanz“ zu verbuchen war.

Immer mehr entwickelte sich die Partie auch nach Wiederbeginn zum erwarteten engen und intensiven Derby, das zwar auf ordentlichem Landesliga-Niveau geführt wurde, jedoch wohl primär von der Spannung lebte. Beide Kontrahenten warfen alle Kräfte in die Waagschale und versuchten jeweils, den Gegner vor allem durch konsequente Deckungsarbeit zu beeindrucken. Bis in die 47. Minuten und zum 20:18 hielten die Hausherren ihren Zwei-Tore-Vorsprung, ehe ein 3:0-Lauf durch die Torschützen Schilling, Wolter und Fallenbeck der HSG die erste Führung überhaupt im Spiel bescherte und TV-01-Trainer Ludger Emke dazu nötigte, von seinem Team-Time-Out Gebrauch zu machen, um dem nun aus Bohmter Sicht zu kippen drohenden Spiel entgegenzuwirken. Die HSG, die seit der 40. Minute verletzungsbedingt ohne ihren Top-Torschützen Jan-Nicolas Pötter auskommen musste, konnte die knappe Führung zunächst noch kurz behaupten, geriet sechs Minuten vor dem Ende jedoch durch Patrick Buchsbaums siebten Treffer erneut ins Hintertreffen, nachdem zuvor ganze drei Angriffe infolge die neuerliche Führung aus teils aussichtsreichsten Position (Gege14nstoß, Siebenmeter) verpasst wurde. „Das und auch eine Überzahlsituation, die wir schlussendlich mit 0:2 verlieren waren heute die Kleinigkeiten, die dieses Spiel entschieden haben“, analysierte Dietrich nach dem Schlusspfiff. Dieser unterdessen sorgte in den Lagern der Rivalen für vollkommen unterschiedliche Gefühlslagen, nachdem die HSG eineinhalb Minuten vor dem Ende ein letztes Mal verkürzen konnte, hielten sich beide Defensivreihen schadlos und sorgten für das Endresultat.

Jubel beim TV 01, Frust in Osnabrück, das durch die Niederlage Boden im Aufstiegsrennen einbüßt und nach den Ergebnissen des Wochenendes nach Minuspunkten mit einem Spiel weniger nun jeweils einen Zähler hinter dem TV Dinklage und dem TuS Bramsche liegt. Es bahnt sich somit ein echter Derbykracher für den kommenden Samstag an, wenn die HSG Osnabrück den TuS zum richtungsweisenden Duell in der OSC-Halle erwartet. Anwurf ist um 18 Uhr.

HSG Osnabrück: Malte Fallenbeck 6, Marvin Lötzbeyer 5, Fritz Rothe 3, Mirco Wolter 3/2, Béla Mokrys 2, Jan-Nicolas Pötter 2/2, Alexander Schilling 2, Frederic Hinz 1, Johannes Rüschen 1, Christian Bolte, Thorben Hasse, Philipp Röttges, Johannes Küpper (TW), Sebastian Siebert (TW). Trainer: Timm Dietrich.

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